Natur

Dürremonitor…was ist das?

Regen, Regen, Regen…….. gefühlt seit Weihnachten, zumindestens hier im Münsterland.
Ab und zu ein paar Tage Sonne, kein schöner Winter mit Schnee und Rauhreif und viel zu warm.
Mir gehen der Regen und das trübe Wetter genauso auf das Gemüt, wie sicher den meisten von Euch. Die Bäche sind voll Wasser und unser Flüsschen Werse ist so hoch wie schon lange nicht mehr.

Auch auf den Wiesen und Feldern steht das Wasser in großen Pfützen.
Im Garten etwas tun? Fehlanzeige!! Viel zu nass und bei unserem schweren Boden verdichtet jedes Betreten den Boden.

Aber juhu….. endlich genug Wasser. Der Boden ist gesättigt und die Brunnen wieder gefüllt. Die Bäume können wieder Wasser ziehen und alles ist wieder gut.

Das hatte ich gehofft, aber nicht wirklich dran geglaubt.
Zwei Jahre mit solchen Temperaturen und so wenig Regen hinterlassen ihre Spuren.
Und dann bin ich zufällig über den Dürremonitor gestolpert und dort kann ich aktuell sehen, wie es um das Wasser im Boden bestellt ist.
Viele kennen den Dürremonitor noch nicht und deshalb stelle ich ihn hier für euch vor:

Der Dürremonitor vom UFZ, Helmholtz Zentrum für Umweltforschung

Was ist das UFZ ?
Es ist ein weltweit führendes Forschungszentrum mit dem Ziel, unsere natürlichen Lebensgrundlagen zu erforschen und nach neuen Wegen zu suchen.
Die Thematik ist dementsprechend vielfältig, über Ökosysteme der Zukunft, Wasserressourcen, Klimawandel, Umwelttechnologie und vieles mehr. Die Internetseite ist sehr umfangreich und informativ.
Die Gesellschafter sind die Bundesregierung Deutschland, die Länder Sachsen und Sachsen-Anhalt. Von denen wird das UFZ auch gefördert.
Der größte Standort ist in Leipzig, dort arbeiten 893 Mitarbeiter.
Insgesamt hat das UFZ 1100 Mitarbeiter.
Mir geht es hier um den Bereich Klimaforschung mit dem Dürremonitor.
Dort bekommt ihr täglich aktuelle Informationen über den Bodenfeuchtezustand.

Wo kommen diese Informationen her?
Die wissenschaftliche Basis dazu ist das mesoskalige hydrologische Modellsystem mHM, das am UFZ entwickelt worden ist.
Wer dazu mehr wissen möchte, es ist beim UFZ genauer erklärt. In Physik war ich nicht so gut, dass ich es jetzt hier erklären könnte.
Dazu kommen die Daten von 2500 Wetterstationen, die in ganz Deutschland verteilt sind, kombiniert mit der geografischen Lage.
Das alles wird jede Nacht aktualisiert aufgeteilt in Gesamtboden, Oberboden und pflanzenverfügbares Wasser.

Was bedeutet Dürre?
Das ist gar nicht so einfach zu beantworten. Und ganz ehrlich….. alles habe ich beim Dürremonitor nicht verstanden…..
Auf der Karte Dürre Gesamtboden geht es um die Bodenfeuchte bis in 1,80 Meter Tiefe. Das ist die Tiefe, die entscheidend für unsere Bäume und die Wälder ist.
Die Karte Dürre Oberboden geht bis 25 cm. Das ist nicht wirklich tief. Es ist ungefähr die Tiefe für landwirtschaftliche und gärtnerische Nutzpflanzen.
Dargestellt wird die Dürre in 5 Trockenklassen.

Durch ein kompliziertes Rechenverfahren wird die jeweilige Trockenklasse berechnet.
Die Klasse „ungewöhnlich trocken“ ist dabei die Vorwarnstufe.

Ich habe es mir nicht so schlimm vorgestellt. Wir wohnen da, wo der schwarze Kreis ist. Warum ausgerechnet bei uns noch eine extreme Dürre herrscht, kann ich mir nicht erklären.
Wie gesagt, auf den Feldern steht das Wasser. Vielleicht hat es mit unserem schweren Kalkmergelboden zu tun. Ich könnte mir vorstellen, dass er lange braucht, um wieder Wasser aufzunehmen.
Außerdem entstehen bei der Feldbearbeitung schnell Pflugsohlen, die dann eine Bodenverdichtung bilden. Auch da staut sich dann das Wasser.
Vielleicht sieht es deshalb bei der nächsten Grafik bei uns ganz gut aus.

Im Oberboden, 25 cm tief, ist nur noch in einigen Gebieten Dürre. Und extreme Dürre gibt es nur noch in der Nähe der polnischen Grenze. (siehe Grafik)
Frage ist nur, wie lang hält sich das Wasser im Oberboden? Da ist die Bodenart sicher mit der wichtigste Faktor. Ein Sandboden trocknet schneller aus als ein Lehmboden.

Was ist das pflanzenverfügbare Bodenwasser?

Pflanzenverfügbares Wasser, 28.02.2020, in NRW

Dazu die Grafik und Erklärung aus dem Dürremonitor:

Das ist ein sehr komplexes Thema. Ich kann hier nur über eine kleinen Teil schreiben und muss auch ehrlicherweise zugeben, das ich nicht alles auf der Internetseite verstanden habe.
Das muss ich sicher auch nicht. Für mich sind die Grafiken das Wichtigste. Die zeigen mir, das wir im Garten nicht mehr so weitermachen können wie bisher.
Wasser wird immer knapper werden und ausgiebiges Wässern der Rasenflächen ist nicht mehr zu verantworten.
Auch wenn jetzt einige sagen, das sie einen eigenen Brunnen haben….
Das Wasser wird dadurch den Bäumen entzogen und um die mache ich mir die größten Sorgen.
Es gibt viele Stauden, die mit der Trockenheit klar kommen. Darunter auch ganz viele schöne heimische Wildstauden, aber auch spannende Pflanzen aus dem Kaukasus. Stauden lassen sich auch schneller austauschen und vermehren.
Standortgerechte Pflanzplanung wird immer wichtiger werden.

Bei Bäumen sieht das ganz anders aus. In der Baumschule brauchen sie mehrere Jahre, bis sie verkaufsfertig sind und Jahrzehnte, bis sie groß sind. Wir können sie auch nicht mal eben austauschen. Und deshalb sollten wir uns gut um sie kümmern.

Was macht ihr in euren Gärten, um sie fit für den nächsten Sommer zu bekommen?
Wenn ihr Tipps habt, schreibt sie gerne in die Kommentare. Davon könne wir alle profitieren.

Die Grafiken und Bilder, mit Ausnahme des Flussbildes, sind alle vom UFZ.

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