Unterwegs

Friedhofsgärtner auf der BUGA Erfurt

Die Mustergarbanlagen der Friedhofsgärtner, auf Gartenschauen aller Art, ziehen mich immer magisch an. Vielleicht liegt es daran, das ich gerne über Friedhöfe streife. Ich liebe die Ruhe und die Atmosphäre, die an solchen Orten zu finden ist.
Aber wie oft sehe ich dort lieblos gepflegte Gräber und sogar auch geschotterte Gräber. Das macht mich immer sehr traurig.

Die Friedhofsgärtner, eine der 7 Fachsparten des Gartenbaus, machen schon seit Jahren viel Werbung für ihre Arbeit. Sie sind dabei sehr kreativ und entwickeln viele neue Möglichkeiten der Bestattung. Auch da hat sich in den letzten Jahren viel verändert. Oft wohnen die Kinder gar nicht mehr im Ort um die Gräber der Eltern zu pflegen. Einige möchte auch anonym bestattet werden, auf einer Wiese oder in einem Garten. Wieder andere wählen einen Friedwald.
Die Friedhofsgärtner müssen sich darauf einstellen und dabei entwickeln sie viele kreative Ideen:
So gibt es Memoriam Gärten in vielen kreativen Arten, besondere Urnenfelder, Dauergrabpflege. Es gibt sogar ein extra Schalke Fan Grabfeld.
Auf den Gartenschauen nutzen sie die Möglichkeit ihre vielfältige Arbeit zu präsentieren und das gemeinsam mit den Steinmetzen. Grabgestaltung und Denkmal ist der Titel der Ausstellung.

Es gibt soviele kreative Möglichkeiten ein Grab zu gestalten. Spannend ist immer die Verbindung vom Grabstein und der Bepflanzung. Ein Grab muss auch nicht immer ganz eben sein. Auch da darf ein wenig modelliert werden. Es ist fast wie ein Garten im Kleinen.

Wie schön ist es , wenn das Grab ein Spiegelbild des Menschen ist.

Vielleicht war er ein Seemann?
Oder hat er leidenschaftlich gerne gesegelt?

So etwas finden wir viel zu selten auf unseren Friedhöfen.

Auch Urnengräber können vielseitig bepflanzt werden.

Ist das nicht eine schöne Idee für Urnenbestattungen?

Jeder Name wird in einen kleinen Steinblock gemeißelt.

Die Angehörigen haben so einen Platz zu dem sie gehen können, ohne das sie ständig zu Pflege kommen müssen.

Ein individuelles Haus gefällt mir noch besser.

Es hat für mich auch etwas Sympolisches.

Information gehört mit dazu. In einem Pavillon ist immer jemand, der offen für alle Fragen ist.
Und an jedem Grab steht eine kleine Tafel mit Erklärungen zum Grabstein und einer Pflanzenliste.

Bei der Bepflanzung gibt allerdings es eine Besonderheit, die sich jeder bewusst machen sollte.
Es sind Schaugräber. Die Bepflanzung kann nicht eins zu eins übernommen werden. Das funktioniert so nur für kurze Zeit und mit einem hohen Pflegeaufwand. Bei einigen Gehölzen habe ich auch so meine Bedenken. Ein roter Holunder wird mit Sicherheit schnell zu groß, auch wenn er jetzt passend aussieht.
Die Gräber werden, während der Gartenschau, von Auszubildenden gepflegt. Jede Friedhofsgärtnerei kann ihre Azubis dorthin schicken. Das ist auch ein tolle Nachwuchswerbung.


Es geht dabei um neue Ideen der Grabgestaltung und natürlich auch um „Ruhm und Ehre“.
Wer würde sich nicht über eine Goldmedaille freuen?

Zum Schluss gibt es noch einige Bilder von der Landesgartenschau in Lindau. Auch dort präsentierten sich Friedhofsgärtner und Steinmetze.

Der Tod und das Leben gehören zusammen. In unserer Gesellschaft ist das jedoch oft ein Tabu Thema. Sich damit zu beschäftigen kann auch sehr positive Wirkungen haben.
Vielleicht hilft die Pflanze dabei, sich diesem Thema mal zu nähern.

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