Gartenportrait,  Unterwegs

Ommertalhof in Lindlar

Der Ommertalhof in Lindlar liegt mitten in der Natur, im bergischen Land, zwischen Wiesen und Wäldern. Und für mich, als münsterländer Flachlandtiroler, mitten in den Bergen.
Bei uns ist die höchste Erhebung die Kanalbrücke und unser Navi hat es besonders gut mit uns gemeint….. mir war nicht bewusst, das es dort so enge Serpentinen gibt.
Das bergische Land ist eine wunderschöne Region und eigentlich ganz gut von uns aus zu erreichen… wenn man nicht gerade auf der A1 länger unfreiwillig parken muss.

Bei Nicole Frank und Frank Schroeder gibt es sehr viel zu entdecken. Man merkt, das Gartengestaltung nicht nur ihr Beruf ist, sondern auch ihre Leidenschaft ist. Und diese Begeisterung geben sie gerne weiter.
Schon beim Betreten des 10.000qm großen Geländes sahen wir einladende Sitzecken unter Sonnenschirmen mit Getränken und einem großen Schild: Kaffee und Kuchen gibt es hinter dem Haus.
Hier bleiben wir doch gerne….. mit einem Kaffee in der Hand durch den Garten schlendern, ganz in Ruhe ohne Hektik, kühlen Schatten unter Bäumen….. was will ich mehr?

Die historische Hofstelle ist zum Teil noch aus dem 18. Jahrhundert und liebevoll restauriert. Seit 1996 arbeiten Nicole Frank und Frank Schroeder auf dem Gelände und am Haus. Eindrucksvolle Vorher-Bilder sind im Garten verteilt. Da kann man sehen wie viel Liebe und Arbeit investiert worden ist.

Natursteinarbeiten in Hülle und Fülle. Als bewachsene Trockenmauer zum Hang halten, mit integriertem Wasserfall, als Abgrenzung zur Wiese oder als „Schieferbaum“. Alleine darüber könnte ich Seiten füllen.

Wie schön, wenn das Grundstück sowas her gibt und die Fachkenntnis da ist, um es so zu nutzen. Verwitterte alte Steinmauern mit Moos geben so viel Atmosphäre und Struktur. Ich glaube, allein deswegen muss ich im Winter nochmal kommen. Da wird der Blick nicht mehr von den vielen verschiedenen Stauden abgelenkt und die Mauern stehen im Vordergrund.

Das Gelände ist in viele verschiedene Bereiche aufgeteilt.
Im Toscanagarten, seitlich am Haus, stehen die wärmeliebenden Pflanzen. Über den Hangweg geht es durch einen naturnahen Waldbereich in den Rosengarten. Dann kommt man, über verschlungene Wege, zum großen Staudengarten mit verschiedenen Teichen und dem schönen Fachwerkhaus im Hintergrund.
Dort gibt es Kaffee und Kuchen und verschiedene Sitzgelegenheiten.
Schwer zu entscheiden welches die schönste Ecke zum Sitzen ist.

Dann geht es in den oberen Teil des Gartens, der uns mit kühlem Schatten empfängt. Vorbei an vielen Schattenstauden…..

Die rote Haselnuss – Corylus avellana „Rote Zellernuss“- hat es mir da besonders angetan. Sie ist ca. 50 Jahre alt und hat ein wunderbares Blätterdach.
So schön können Haselnüsse werden, wenn sie nicht immer zurück gestutzt werden!! Sie werden zu wunderschönen Bäumen, die einem Schattengarten Raum geben. Zwei Stühle mitten in die Bepflanzung und fertig ist ein Sitzplatz für heiße Tage.

Überhaupt wird auch viel mit Knüppelholz gebaut. Viele Anregungen konnten wir mitnehmen und sicher werden wir einiges davon bei uns umsetzen.
Staudenstützen aus Ästen, Bambus und Strohband oder ein Brombeerspalier aus Knüppelholz.

Es muss ja nicht immer alles ewig halten, oder?

Im oberem Teil des Gartens gibt es eine Obstwiese, die sehr naturbelassen ist. Dort blühen im Frühjahr tausende Narzissen. Ein schmaler Weg aus Natursteinen schlängelt sich dadurch und führt zu einem Pavillion.

Von dort aus hat man einen wunderschönen Blick in die Landschaft.

Und weil es so schön war, sind wir den ganzen Weg in umgekehrter Richtung nochmal gegangen. Da verändert sich der Blickwinkel und wir haben andere Dinge wahrgenommen.

Der Ommertalhof…. ein Garten, bei dem sich ein Besuch immer lohnt.
Wir waren sicher nicht zum letzten mal da…..

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