Gartenportrait,  Gärtnern

Strandfeeling im eigenem Garten

Warum nicht mal was Verrücktes im Garten machen?
Es muss nicht immer alles so sein wie bei den anderen……
….angepasst, exakt, für Jahrzehnte gebaut.
Es geht auch anders…..
Eine Idee mit wenig Kosten umsetzten.
Wo ich genau weiß…. das hält nicht ewig und entspricht auch keiner DIN Norm.

Na und, warum nicht? Einfach machen….


Meine Freundin liebt das Meer und das Gefühl barfuß durch Sand zu laufen. Schon lange wollte sie einen Strand zu Hause im Garten haben.
Und ich hatte immer alle möglichen gärtnerischen Einwände……

Das passt nicht ins Münsterland – der Sand bleibt nicht schön – da fällt das ganze Laub rein – das wird bestimmt alles grün mit Moos……

Aber irgendwann hat sie mich dann doch davon überzeugt, und wir haben einfach gemeinsam angefangen.
Die Ausgangslage war ein kleiner Teich, der nicht mehr so schön war.

Der Teich ist weg….. ich wollte schon immer mal in eine Teichfolie stechen….

Der Steg sollte erhalten bleiben. Die vorgesehene Fläche wurde modelliert, so dass man sich auf den Steg setzen kann und die Beine im Sand baumeln.

Wie ging es dann weiter?
Der Gartenboden wurde mit einem wasserdurchlässigem Vlies abgedeckt, damit die Regenwürmer den Sand nicht mit der Erde vermischen.
Als Abgrenzung zum Rasen haben wir 10 cm dicke Vierkanthölzer gelegt. Und in die Ecke wurden eckige Plastikkübel versenkt. Dort hinein kam Wasser mit einigen Pflanzen.

Plastikkübel mit etwas Erde, Wasser, Sumpfiris und Sumpfackerschachtelhalm

Und dann kam der Sand. Feiner Reinsand, der durch die Zehen rieselt.
Erst ein Hänger… und dann noch ein Hänger….. und noch einer….. bis wir das Gefühl hatten es reicht erstmal.
Ein Segel als Sonnenschutz und dazu die Hängematte. Fertig.

Im nächsten Jahr kamen weitere Ideen dazu.
Das Vierkantholz war ja nur auf den Boden gelegt – es wackelte.
Ein weiterer Steg wäre auch schön, am besten aus alten Paletten.
Da ist ja dran zu kommen….. mit tatkräftiger männlicher Unterstützung wurde gesägt, gebohrt und geschraubt.

Statt wackelndem Vierkantholz ein breiter Steg zum Sitzen aus Paletten

Und mehr Sand könnte es auch sein……

Das Vierkantholz war ja noch da…..

So entwickeln sich noch mehr Ideen……
„Lass es uns doch mal vor den Steg legen….“
Noch mehr Platz für Sand!
„Das andere vielleicht vor den Bambus?“
„Können wir da noch was vor pflanzen? Etwa niedriges? Und dann mit Muscheln abdecken?“

Muscheln im Münsterland! Das war ja wieder was für mich! Passt ja so gar nicht!

Aber darum geht es ja nicht immer. Manchmal muss ich auch Kompromisse in der Gestaltung machen.

Bepflanzung mit Japanwaldgras und Muschelmulch
So sieht es weiter rechts aus

So entwickelte sich der Strand langsam aber stetig weiter. Und das war auch das Schöne daran. Es muss nicht immer gleich alles perfekt und fertig sein.

Und dann entwickeln plötzlich auch andere Familienmitglieder Ideen.

Strand – Hängematte – Sand unter den Füssen –

Wo bleibt die Beachparty?

Eine Theke wurde gebaut und eine Hängevorrichtung für die benötigten Flaschen.

Die Cocktailsaison ist eröffnet!!

Bei vielen Dingen ist es schöner, wenn sie sich langsam entwickeln. Ideen können so besser reifen und es macht auch mehr Spaß.


Ein Garten braucht Zeit und Muße. Zwei Dinge, die fast verloren gehen in unserer schnelllebigen Zeit.
Genauso wie das Gefühl barfuß durch nasses Gras oder feinen Sand zu gehen.
Ein lebendiger, vielfältiger Garten kann uns viel davon zurück geben.


Und das heißt nicht, das er deshalb pflegeintensiver sein muss.
Das ist alles eine Frage von durchdachter Gestaltung und standortgerechtem pflanzen.

Damit Mensch und Garten zueinander passen

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